Mörzheim – im April 2015

Ist es nicht

ein hochlobens- und auch beachtenswertes Ereignis,

wenn eine Gemeinschaft ein solch großes Jubiläum feiern kann

 

und somit auf eine so lange und stolze Vereingeschichte zurückblicken darf –

die hier in einem natürlich subjektiven Kurzraffer vorgestellt wurde?

 

Einige Generationen

haben in dieser Zeitspanne von 170 Jahren unserem Verein angehört.

 

Sie haben miteinander geprobt –

als Männerchor, als Gemischter Chor, als Junger Chor.

 

Sie haben das immer wieder neue,

das prickelnde Erlebnis eines Auftrittes erfahren.

 

Sie haben mitgelitten und sich mitgefreut.

Sie haben zu freudigen und zu traurigen Ereignissen gesungen.

 

Sie haben einen wichtigen und unverzichtbaren Beitrag

zum Kulturleben einer lebendigen Dorfgemeinschaft geleistet.

 

Sie haben klar gemacht,

dass Laiengesang und musikalische Basisarbeit wie in Mörzheim

nach wie vor einen ureigenen und fast unersetzlichen Wert besitzt.

 

170 Jahre Chorgesang in Mörzheim

sind nicht einfach nur eine statistische Zahl.

 

Sie bedeuten nicht nur kalendarische Kontinuität,

sondern auch Herausforderung, Verpflichtung, Ansporn und Ehrgeiz zugleich,

den Veränderungen in der Chorszene der letzten Jahre Rechnung zu tragen

und sich im eigenen Chorverbund neu aufzustellen.

 

Mit viel Enthusiasmus und Idealismus

haben sich immer wieder Chorstimmen

für den Erhalt und für das Weiterbestehen

dieses Mörzheimer Klangkörpers erfolgreich eingesetzt.

 

Stets haben sich Sängerinnen und Sänger gefunden,

die aus Liebe zum Gesang und zur Musik,

und aus Freude an der Pflege von Gemeinschaft und Geselligkeit,

den Fortbestand dieses örtlichen Kulturträgers gesichert haben.

 

Und das soll auch in Zukunft so bleiben.

 

Gemeinsames Singen und Musizieren in einem Klima,

das auf dieses besondere „Wir-Gefühl“ aufbaut –

 

so die Maxime und das Anliegen der Vereinsführung –

 

soll allen aktiv Beteiligten, ob alt oder jung,

ein intensiveres Erleben der Musik und der Zusammengehörigkeit bieten.

 

Der 170jährige Weg unseres Vereins

ist insgesamt doch eine Erfolgsgeschichte.

 

Wenngleich es natürlich auch Phasen

des Rückschlags, des Überlebenskampfes und der Angst um die Zukunft gab.

 

Aber alle diese schwierigen Situationen wurden überwunden,

weil es stets zum rechten Zeitpunkt

Männer und Frauen gab,

 

die sich engagiert einbrachten,

die stets eine neue Zielvorgabe machten,

die Verantwortung übernahmen.

 

Die Freude über diese lange Zeit von 170 Jahren

sollte auch Kraft und Motivation für die Zukunft geben.

 

Das Singen im Chor hat nach wie vor Konjunktur –

allen Unkenrufen zum Trotz.

 

Viele Menschen

haben es in den letzten Jahren wieder entdeckt.

 

Und das ist doch ein hoffnungsvolles und optimistisches Zeichen

für eine gesunde und erfolgversprechende Weiterentwicklung,

die hoffentlich vor Mörzheim nicht Halt macht.

 

Singen –

um sinngemäß mit Bundespräsident Joachim Gauck zu sprechen –

 

Singen ist nicht nur etwas besonders Schönes und Erfüllendes,

in dem die Seele und das Gemüt einen unverstellten Ausdruck finden.

 

Singen ist eine ganz unmittelbare Art,

in der Welt zu sein.

 

Ein Ja sagen zur Schöpfung

und zum In-der-Welt-Sein.

 

Und das Schöne ist:

 

Singen ist eine Art,

der Seele und dem eigenen Inneren Ausdruck zu geben.

 

Und es ist eine Sache,

die jedem Menschen gegeben ist.

 

Entgegen einem manchmal zu hörenden Vorurteil

können wir nämlich sagen:

 

Singen kann jeder.

 

Wenn auch nicht gleich gut –

zugegeben!

 

Aber singen kann jeder.

Und zwar von Kindesbeinen an.

 

Wir können es höchstens verlernen.

 

Und wenn wir es verlernen,

ist es schade.

 

Denn dann fehlt uns etwas,

das eigentlich zum Menschsein gehört.

 

Singen bringt eben die Wahrheit über uns selbst zum Ausdruck bringt.

 

Ob wir wütend sind oder jubilieren.

Ob wir gelassen sind oder aufgewühlt.

Ob wir traurig sind oder vor Freude platzen.

 

Im Singen kommt unser Gemüt zu sich selbst.

 

Im Singen

„verrate“ ich mir selbst eigentlich,

wie es um mich in meinem Inneren steht.

 

Im Chorsingen aber

geht es nicht nur um mich allein.

 

Im Chorsingen stimmen wir alle - die mitsingen –

ein in ein größeres Wir.

 

Zum Entdecken der Möglichkeiten

und zur Entwicklung der Fähigkeiten tragen alle bei,

die da mitmachen.

 

Sängerinnen und Sänger und Chorleitung,

die regelmäßig proben und sich gegenseitig stützen und anspornen,

so das notwendig ist.

 

Gerade dieses Miteinander

strahlt auf die Zuhörer und auf die Menschen aus,

die sich diesem Verein schon immer und immer noch im Herzen verbunden fühlen.

 

Musik machen ist besser als Musik hören,

gerade in einer Zeit sich ausbreitender Vereinsamung,

gerade im Zeitalter einer gigantischen Medienvielfalt.

 

Gleichzeitig werden gerne neue Impulse und Anregungen

für einen stimmgewaltigen Fortbestand der Chöre aufgegriffen.

 

Heute zählt der MGV 1845 Mörzheim noch etwa 190 Mitglieder,

von denen etwa 50 Sänger/innen aktiv in den beiden Chorgemeinschaften singen:

 

im „Gemischten Chor“ und in der Chorgemeinschaft „Just For Fun“.

 

Nicht nur deshalb

sind wir ein fester Bestandteil

des kulturellen und gesellschaftlichen Dorflebens geworden.

 

Und zuletzt durch unsere chorischen und gesanglichen Qualitäten

weit über die Stadtgrenzen hinaus anerkannt.